Jürgen Vogel haben es die schrägen und vielschichtigen Rollen angetan. Verlierertypen, Vergewaltiger – Figuren mit Provokationspotenzial. Mit Stefanie Georg-Helmus sprach der Schauspieler über Schuld, Menschlichkeit und die Sehnsucht nach Erlösung.
„Auch eine schwierige Beziehung hat manchmal ihre Berechtigung.“
Jürgen, dein neuer Film „GNADE“ lebt von Gegensätzlichkeiten – Polarnacht und Mittsommermond. Bist du wetterfühlig?
Ja, doch. Ich merke, dass mir der Winter ziemlich aufs Gemüt schlägt. Wenn die Sonne weg ist, finde ich das ziemlich schwierig. Ich finde den Süden, was das angeht, angenehmer und entspannter. Aber beides ist okay.
Thematisch geht es im Film um den Umgang mit Schuld. Warum hast du dir die Rolle ausgesucht?
Ich mochte generell die Entwicklung der Figuren in dem Buch. Nichts ist so, wie es zu sein scheint. Man denkt, dass Niels gar keine Moral besitzt. Am Anfang des Films ist die Beziehung zwischen ihm und seiner Frau Maria eigentlich schon am Ende. Es besteht wenig Hoffnung. Komischerweise ist dieser Schicksalsschlag, der tödliche Unfall mit Fahrerflucht, ein Bindeglied zwischen den beiden vertrauten Menschen. Dieses Schicksalhafte, was dieser Familie passiert, ist so ein Punkt, an dem man plötzlich das Gefühl hat: Da ist doch noch etwas übrig an Verbundenheit. Das löst bei Niels eine Solidarität und Nähe zu seiner Frau aus, die verlorengegangen schien.
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Foto: Lisa Sprengel
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